Im technischen Betrieb von Gesundheitseinrichtungen wird bereits heute eine Vielzahl von Sensoren eingesetzt. Ziel ist es, die vorhandene Datenmenge künftig mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) zu nutzen, um Anlagen vorausschauend zu steuern und zu warten. Dazu bauen Helios und VAMED jetzt einen digitalen Zwilling der Hamburger ENDO-Klinik auf, der mit vorhandenen Betriebsdaten der Versorgungsysteme wie Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, Verbrauchswerten und Betriebszeiten sowie externen Wetterprognosen gefüttert wird. Dieser Zwilling kann dann künftig das Verhalten des Gebäudes im Voraus simulieren und rechtzeitig entsprechende Vorgaben für den Echtbetrieb ableiten.

Lastspitzen und hartes Gegensteuern, zum Beispiel bei der Heizung, werden überflüssig, was den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß langfristig senkt. Denn effizientes Gebäudemanagement bedeutet nicht nur, die Heizung ferngesteuert zum richtigen Zeitpunkt anzuschalten, sondern Temperaturen unter Berücksichtigung aller denkbaren Einflüsse konstant zu halten, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Experten schätzen das Einsparpotenzial auf rund 20 Prozent.

„Mit den Prognosen des Zwillings können wir beispielsweise Raumtemperaturen, die Luftfeuchtigkeit und den CO2-Gehalt stets im optimalen Bereich halten ‑ zuverlässig und vorausschauend, ohne ständig eingreifen zu müssen. Das spart nicht nur Energie, sondern verbessert auch das Raumklima. Je umfassender wir das KI-System füttern, desto mehr lernt es und trifft vorausschauend immer bessere Entscheidungen.“

Dietmar Priewe, Leiter der VAMED-Arbeitsgruppe Gebäudeautomation und Systemintegration.

Ein weiterer Vorteil: Die Verfügbarkeit der Anlagen erhöht sich. Denn die KI erkennt Leistungsabfälle frühzeitig, so dass ein Techniker das Problem beheben kann, bevor es zum Ausfall kommt. „Durch die vorausschauende Wartung werden Ad-hoc-Einsätze seltener. Zudem lässt sich die Instandhaltung insgesamt besser planen und die Servicequalität steigt. Gerade im 24/7-Betrieb einer Klinik sind das entscheidende Faktoren“, führt Priewe weiter aus.

> Siehe auch "vEnergy – Energieverbrauch und Emissionen reduzieren"