Beim Aushub der Baugrube am Helios Universitätsklinikum Wuppertal ist die VAMED zwar nicht auf Granit gestoßen, aber auf allerhand anderes schweres Gestein: Im Untergrund des fußballfeldgroßen Areals fand das Projektteam alle Bodenklassen von Dolomitfels über Tonschiefer bis hin zu Lehm. Entsprechend aufwändig gestaltet sich der Erdaushub, der bereits im März 2020 begann und noch bis Mitte 2021 andauern wird. Dann werden insgesamt rund 42.000 Kubikmeter Material ausgehoben und mit 5.000 LKW-Fahrten abtransportiert worden sein – darunter 27.000 Kubikmeter Auffüllungen und Lehm, 10.000 Kubikmeter Tonschiefer und 5.000 Kubikmeter Dolomit.

Dolomitfels kleingemahlen und für den Bodenaustausch verwendet

Da das Projektteam auf geologische Störungszonen zwischen Tonschiefer und Dolomit gestoßen war, musste der Boden ausgetauscht werden. Hierzu wurden 1.300 Tonnen des gebrochenen Dolomitfels auf der Baustelle klein gemahlen und als Bodenaustausch eingebaut.

Schon zuvor sah sich das Projektteam mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert: „Da wir nicht auf einer grüne Wiese, sondern im Herzen des Helios Klinikums Barmen bauen, musste das Baufeld ab Oktober 2019 mit Bohrpfählen begrenzt werden, um die Zugänglichkeit zur Baugrube herzustellen“, erläutert Projektleiter Carsten Foitzik. Innerhalb von nur drei Monaten wurden 218 Borpfähle erstellt.

Hangwasser fließt unter der Bodenplatte hinweg

Auch auf die jetzt beginnende Errichtung der Bodenplatte wirkt sich die Geologie aus, denn der Baukörper befindet sich in einer Hanglage. Damit das Hangwasser unterhalb der Bodenplatte ungehindert durchfließen kann, wird eine 35 Zentimeter hohe Filterkiessicht eingebaut. Hierfür werden 5.000 Kubikmeter Kies benötigt. Darauf wird dann eine 80 Zentimeter starke Bodenplatte gegossen. Das erste und zweite Untergeschoss wird komplett aus einer wasserundurchlässigen Stahlbetonkonstruktion erstellt.

Die Vorbereitungen auf der Baustelle sind im vollen Gang: Insgesamt vier Krane sind vorgesehen, von denen der höchste eine Hakenhöhe von 58,30 Meter sowie eine Ausladung von 45 Metern und 5,6 Tonnen hat. Aktuell haben die Stahlbetonarbeiten an der Zentralen Notaufnahme begonnen.

Verwandte Kliniken kommen unter einem Dach zusammen

Der zentrale Neubau wird ganz auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen ausgerichtet sein. Hier sollen baulich die medizinisch verwandten Kliniken und diagnostischen Bereiche unter einem Dach zusammengefasst werden. Das erleichtert den Informationsaustausch und die fachliche Vernetzung zwischen den einzelnen Disziplinen, vereinfacht die Bündelung von Kompetenzen und verkürzt die Wege für Patienten und für Mitarbeiter. Der Rettungsdienst wird künftig nur noch einen Anlaufpunkt haben. Ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Neubaus trägt darüber hinaus dazu bei, Schwerverletzte noch schneller fachübergreifend zu diagnostizieren und zu behandeln. Mit dem Neubau steigt auch der Komfort für die Patienten.

 

Auf dem Foto links ist das Fundament des höchsten Krans zu sehen. Dieser hat eine Ausladung von 45 m und 5,60 to sowie eine Hakenhöhe von 58,30 m.