Die Arbeiten am Fundament sind bereits weit fortgeschritten, jetzt hat die Generalsanierung des Kreiskrankenhauses Bergstraße in Heppenheim auch offiziell begonnen. Festlich markiert wurde der Auftakt des Großprojekts am 30. Mai mit dem ersten Spatenstich für einen neuen Bettentrakt. Dieser entsteht neben dem Haupteigang des Krankenhauses. Vertreter des Kreiskrankenhauses, des Universitätsklinikums Heidelberg, unter dessen Dach das Kreiskrankenhaus arbeitet, des Kreis Bergstraße, der Stadt Heppenheim und von VAMED würdigten den Beginn der Arbeiten als wichtigen Schritt in der Geschichte des Krankenhauses und als Beginn eines neuen Kapitels.

Weichen für die Zukunft gestellt

„Mit der Generalsanierung stellen wir die Weichen auf Zukunft. Der erste Spatenstich ist sichtbarer Ausdruck dessen“, betont Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg. Bei den Arbeiten in Heppenheim kann auf umfangreiche Erfahrungen des Uniklinikums mit Mammutprojekten aufgebaut werden. Das Kreiskrankenhaus investiert in den kommenden drei Jahren fünfzig Millionen Euro (netto) in das Vorhaben. In drei Bauabschnitten wird das 35 Jahre alte Gebäude bis zum Jahr 2020 komplett erneuert und in Teilen erweitert.

Ziel ist ein hochmodernes Krankenhaus

„Wir werden nach Abschluss der Arbeiten ein hochmodernes Krankenhaus haben, das in seiner Architektur sowohl funktional wie optisch den Ansprüchen der Zeit entspricht und zugleich auf die Anforderungen der Zukunft hin geplant ist“, erklärt Stephan Hörl, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses. Und ergänzt: „Auf den heutigen Tag ist lange hingearbeitet worden. Wir danken allen daran Beteiligten. Zugleich bitten wir Patienten und Mitarbeiter um Nachsicht und Verständnis, dass die Arbeiten an der einen oder anderen Stelle im Krankenhausbetrieb spürbar sein werden. Das lässt sich leider nicht vermeiden. Die medizinische Versorgung wird aber an keiner Stelle betroffen sein. Wir arbeiten auch in der Sanierungszeit ohne Einschränkungen. Eine detaillierte Planung der Bauphasen und der Bau-abläufe macht dies möglich.“

Neuer Bettentrakt bietet nötige Ausweichfläche

Der zuerst entstehende neue Bettentrakt wird in Modulbauweise errichtet und baulich sowie technisch direkt an den bestehenden Gebäudekomplex angeschlossen. Innerhalb weniger Wochen soll der Anbau stehen. Die modern gestalteten Räume bieten Platz für 34 Patientenzimmer plus kompletter Infrastruktur. Nach Fertigstellung werden zwei Stationen des Krankenhauses in den Neubau umziehen. Die freiwerdenden Räume im Gebäude können in Folge erneuert werden. „Mit dem Bettentrakt schaffen wir die zur Sanierung dringend notwendige Fläche“, so Irmtraut Gürkan. Einem Rotationsprinzip folgend wird das Kreiskrankenhaus nach und nach sämtliche Stationen verlegen und die so freiwerdenden Räume sanieren. Nach dem gleichen Muster wird das gesamte Haus in den kommenden Jahren erneuert und dabei weitere Fläche geschaffen.

„Die größte Herausforderung ist die Sanierung im laufenden Betrieb, die wir aber schon in vielen anderen Projekten gemeistert haben. Es ist, um ein Bild aus der Medizin zu bemühen, wie eine Operation am offenen Herz, bei der wir sehr viel Erfahrung mitbringen“, betont Andreas Fischer, Geschäftsführer von VAMED Deutschland.

Große Bedeutung für die medizinische Versorgung

Seitens der Politik findet das Projekt, das kürzlich im Landratsamt öffentlich vorgestellt wurde, viel Zustimmung. „Wir begrüßen das Engagement des Kreiskrankenhauses. Heppenheim hat schon heute in der medizinischen Versorgung für die Region besondere Bedeutung. Mit der Generalsanierung gewinnt der Gesundheitsstandort zusätzlich Gewicht. Und auch als Arbeitgeber ist das Kreiskrankenhaus, das rund 800 Mitarbeiter beschäftigt, zu schätzen“, so Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach. Ebenso unterstreicht Landrat Christian Engelhardt: „Das Kreiskrankenhaus und das dahinterstehende Universitätsklinikum Heidelberg haben für die Gesundheitsversorgung in der Region zentrale Bedeutung. Für unser Ziel, auch langfristig gute und wohnortnahe ambulante und stationäre medizinische Versorgung sicherstellen zu können, ist die Universitätsmedizin Heidelberg der richtige Partner.“ Der Kreis Bergstraße hält zehn Prozent der Anteile am Kreiskrankenhaus, neunzig Prozent sind beim Heidelberger Uniklinikum.

Sanierung bietet viele Chancen für den Krankenhausstandort

Mit den nun begonnenen Arbeiten wird der Standort nicht nur gesichert sondern weiter ausgebaut. Die bauliche Neuerung ist Voraussetzung zur Weiterentwicklung des medizinischen Spektrums in Tiefe und Breite. In Summe wird auf einer Fläche von 18.000 Quadratmetern saniert. Hinzukommen mehr als 3.200 Quadratmeter neue Fläche. Einhergehend mit den baulichen Erneuerungen werden zudem Abläufe im Haus neu strukturiert. „Auch hier geht es uns um Verbesserungen für Patienten und Mitarbeiter gleichermaßen. Die Sanierung bietet viele Chancen für den Krankenhausstandort“, so Irmtraut Gürkan. Die Stärkung war von Anfang an erklärtes Ziel des Heidelberger Uniklinikums, das die Mehrheit an der Einrichtung im Jahr 2013 übernommen hat. Aufgrund des zunehmend schwieriger werdenden wirtschaftlichen Umfelds im Gesundheitswesen hatte sich der Kreis Bergstraße seinerzeit zum Verkauf entschlossen. Seit der Übernahme sind bereits mehrere Millionen Euro in neue technische Ausstattung des Hauses geflossen. Zudem wurde ein komplett neues Katheterlabor eingerichtet. „Hier ist schon heute zu sehen, wie das gesamte Krankenhaus in Zukunft aussehen wird. Modern, hell, großzügig in Fläche und Raum“, sagt Stephan Hörl.

Kreiskrankenhaus Heppenheim

Das Kreiskrankenhaus Bergstraße hat sieben Fachabteilungen plus Intensivstation, zudem Spezialbereiche unter anderem für die Behandlung von Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten sowie Kompetenzzentren zur Behandlung von Frauen mit Brustkrebs und Menschen mit Darmkrebs. Die Zahl der Betten beträgt 308. Im Vorjahr wurden im Kreiskrankenhaus rund 15.000 Patienten stationär und 20.000 ambulant behandelt.

Bild (von links): Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach, Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz, Landrat Christian Engelhardt, Irmtraut Gürkan (Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg), Pflegedienstleiterin Christine Faschingbauer, der Ärztliche Direktor Dr. med. Wolfgang Auch-Schwelk, Geschäftsführer Stephan-Hörl und VAMED-Geschäftsführer Andreas Fischer.