Mit traditionellem Richtspruch, Dank an Architekten und Bauarbeiter sowie der Bitte um Gottes Segen haben das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und VAMED am Campus Kiel das Richtfest des Klinikums der Zukunft gefeiert. Der sechsstöckige Neubau bildet künftig den neuen Mittelpunkt der universitären Maximalversorgung am Campus Kiel. Die klinischen Disziplinen rücken im Neubau räumlich eng zusammen und sind durch den neuen, zentral gelegenen Eingang bequem zu erreichen: Das UKSH wird durch kurze Wege schneller und durch eine effizientere Infrastruktur wirksamer.

„Wichtiger Beitrag für eine verlässliche Gesundheitsversorgung“

„Das Richtfest ist ein nächster großer Schritt für die Zukunftsfähigkeit des UKSH. Jeder Baufortschritt ist ein gutes Zeichen für unseren Forschungs- und Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein und ein wichtiger Beitrag für eine verlässliche Gesundheitsversorgung im Land. So ein Bau entsteht nicht leise und ohne Einschränkungen. Aber dieses Projekt funktioniert, weil alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, sagte Ministerpräsident Torsten Albig.

„Einmaliges Zentrum moderner Medizin“

„Kiel ist eine wachsende Stadt, für deren Beliebtheit es viele Gründe gibt: Die tolle Lage, die kurzen Wege, die exzellenten Hochschulen und nicht zuletzt die hervorragende medizinische Versorgung, die in Schleswig-Holstein einzigartig ist. Mit dem neuen Universitätsklinikum entsteht ein einmaliges Zentrum moderner Medizin am Meer. Ich freue mich sehr, dass das UKSH mit diesem baulichen Meilenstein dafür sorgt, dass unsere Stadt auch in Zukunft ein Ort der Spitzenmedizin sowie der innovativen Forschung und Lehre bleibt“, sagte Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer.

„Kiel ist im Aufbruch. Zahlreiche zukunftsweisende Bauprojekte in der Innenstadt und der Altstadt sorgen dafür, dass sich das Gesicht unserer Stadt in den kommenden Jahren deutlich verändern wird. Auch das Universitätsklinikum ist im Aufbruch. Ich freue mich, dass das UKSH mit dem derzeit größten Bauprojekt Schleswig-Holsteins die Voraussetzungen für eine zukunftweisende Forschung und Lehre schafft“, so Peter Todeskino, Bürgermeister der Stadt Kiel.

Die Poliere Steffen Obler (rechts) und Volker Spieler bei ihrem Richtspruch.

„Lichtdurchflutetes Ambiente gibt unseren Patienten Zuversicht“

Das künftige Herzstück des Campus Kiel verfügt über 63.000 Quadratmeter Nutzfläche, was etwa zehn Fußballfeldern entspricht. In diesem und im direkt angrenzenden, sanierten Bestandsgebäude wird es dann insgesamt 637 Betten geben sowie 16 OPs als Zentral-OP, einen Hybrid-OP, vier Ambulante-OPs und einen Sectio-OP. Moderne und großzügige Fenster sorgen für ein angenehmes Erscheinungsbild. „Das freundliche und lichtdurchflutete Ambiente gibt unseren Patienten Zuversicht und trägt zur Genesung bei“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Wir haben es geschafft, nur ein Jahr nach der Grundsteinlegung jetzt Richtfest zu feiern und haben damit den halben Weg zum UKSH der Zukunft zurückgelegt. Es gilt aber, die Universitätsmedizin auch nachhaltig zu sichern. Die Politik muss sicherstellen, dass das einzige landeseigene Klinikum und Schleswig-Holsteins einziger Maximalversorger allen anderen Krankenhäusern zumindest gleich gestellt wird und eine jährliche Investitionssumme von mindestens 50 Mio. Euro erhält.“

„Hervorragende Architektur und Infrastruktur“

„Die hervorragende Architektur und Infrastruktur des neuen Klinikums bietet unseren Wissenschaftlern, die gleichzeitig Ärzte sind, Pflegekräften und Therapeuten künftig beste Voraussetzungen, sich den Herausforderungen der Medizin des 21. Jahrhunderts zu stellen. Wir rücken die Fächer in unmittelbare Nachbarschaft zu einander, so können wir die immer komplexeren Krankheitszustände effektiv diagnostizieren und therapieren“, sagte Prof. Dr. Ulrich Stephani, Dekan der Medizinischen Fakultät der CAU. Konsul Dr. Fritz Süverkrüp, stellv. Kuratoriumsvorsitzender der Förderstiftung des UKSH, ergänzte: „Das UKSH ist über seine prioritären medizinischen Aspekten hinaus von überragender wirtschaftlicher Bedeutung für Kiel und ganz Schleswig-Holstein.“

Zahlreiche Gäste verfolgten die Reden beim Richtfest.

„Meilenstein auf dem Weg zum UKSH der Zukunft“

Für den gesamten Neubau werden rund 42.000 Kubikmeter Beton benötigt – alleine für das Fundament waren es 16.000 Kubikmeter. Die Fassade mit den roten Ziegeln und den weißen Faserzementplatten umfasst insgesamt 13.000 Quadratmeter – zusätzlich summieren sich die Fensterflächen auf rund 4.800 Quadratmeter. Im Sockelbereich gibt es Blindfenster mit leicht getönten Scheiben – diese lassen sich nicht öffnen und sind nur von außen sichtbar. So entstehen lange Fensterbänder, die den Eindruck eines einzigen großzügigen Panorama-Fensters erwecken. Für das neue Klinikum wurden bis heute 7.059 Baupläne, z.B. des Rohbaus und des Innenausbaus über alle Ebenen, angefertigt.

„Das Richtfest ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum UKSH der Zukunft, den wir dank einer guten Zusammenarbeit mit dem UKSH und allen Beteiligten erreicht haben. Wir von VAMED werden auch weiterhin unsere langjährige Erfahrung in der Planung und Errichtung von bisher mehr als 800 weltweit realisierten Gesundheitseinrichtungen einbringen, um dieses Bauprojekt zu einem erfolgreichen Ende zu bringen“, sagt Walter Troger, Geschäftsführer VAMED Wien. Till Ebinger, Mitglied der Geschäftsleitung BAM Deutschland AG ergänzt: „Das Richtfest am Campus Kiel symbolisiert einen wesentlichen Schritt auf dem Weg zu unserem gemeinsamen Ziel: In Teamarbeit mit dem UKSH den Ausbau der medizinischen Infrastruktur in Schleswig-Holstein erfolgreich umzusetzen.“ Täglich arbeiten derzeit 310 Personen auf der Baustelle, um das neue Zentralklinikum fertigzustellen.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig bei seiner Ansprache.

„Krankenhaus des Lichtes“

Mit der Umsetzung des Baulichen Masterplans bekommen die beiden Standorte des UKSH eine einheitliche Architektursprache. Diese soll einen Wiedererkennungswert der Marke UKSH erzielen und die Zusammengehörigkeit der Standorte Kiel und Lübeck betonen. Für den Sockel des Neubaus in Kiel wurden rote Vormauerziegel gewählt, die die typisch norddeutsche Architektur aufgreifen und sich so in das Bild der Bestandsgebäude einfügen. Die vier „Finger“ heben sich deutlich vom Sockel ab: Weiße Faserzementplatten zieren hier die Fassade. Olaf Drehsen, Bevollmächtigter Planungsgemeinschaft Architekten UKSH, sagt: „Für die Zukunft des UKSH entstehen an den Standorten Kiel und Lübeck zwei gestalterisch besondere, standortbezogen einmalige, funktional optimale und zudem in einer „corporate architecture“ miteinander verbundene Neubauten. Das „Krankenhaus des Lichtes“ wird in Kiel Realität werden! Wohlfühlen in heller und freundlicher Atmosphäre bei optimaler medizinischer Versorgung.“

Startschuss für das Klinikum der Zukunft war die Grundsteinlegung im März 2016. Die Übergabe des Baus ist für Januar 2019 geplant.

Die Arbeiten an der Fassade haben bereits begonnen.